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Steinkoralle

Scleractinia

Über das Great Barrier Reef gab es in letzter Zeit wenig Erfreuliches zu lesen. Seit 1981 hat es den Status eines UNESCO Weltnaturerbes. Doch das zu den sieben Weltwundern der Natur zählende Riff steht ökologisch stark unter Druck und ein Teil davon wurde schon unwiederbringlich zerstört. Daher wollte die UNESCO den Status herabstufen und das Riff auf die rote Liste setzen.
Doch Australien konnte die Herabstufung abwenden und präsentierte einen Aktionsplan zum Schutz des Riffs, das mit über 2 Millionen Besuchern pro Jahr eine große Touristenattraktion ist.

Aufgebaut wurde das Korallenriff, das wegen seiner großen Artenvielfalt auch Regenwald der Meere genannt wird, von einem recht recht einfachen einige Millimeter großen Tier, namens Steinkoralle.

Steinkorallen gehören, wie auch Quallen, zu den Nesseltieren und dort wiederum zu den  sechsstrahligen Blumentieren. Sie sind sessile Tiere, das heißt sie können ihren Aufenthaltsort nicht wechseln. Die Mehrzahl der Steinkorallen sind riffbildende, hermatype Korallen, aber es gibt auch ahermatype Korallen, also solche die keine Riffs aufbauen.

Eine Koralle ist eine Kolonie aus tausenden Einzelpolypen, die jeweils als eigenes Tier gesehen werden. Sie sind meist einige Millimeter bis Zentimeter groß, können aber auch einen Durchmesser von 25 cm haben. Die Polypen sind becherförmig aufgebaut, wobei der Becher von einer Aussenhaut und einer Innenhaut, die den Gastralraum umgibt, gebildet wird. Zwischen den beiden Zellschichten liegt ein gallertartiges Gewebe in dem der Nährstofftransport stattfindet. Im Gastralraum wird die Nahrung verdaut. Mit einer Mundöffnung ist der Polyp mit dem Umgebungswasser verbunden.  Auf der Mundöffnung sitzen die Nesselzellen und die Tentakel.

Die Polypen sitzen auf einem Koralit, das ist ein Korallenkelch aus dem Mineral Aragonit. Gebildet wird der Korallenkelch durch die Ausscheidung eines Korallenskelettes. Dabei wachsen die Korallen indem ein neuer Kelch auf dem alten gebaut wird und durch Teilung der Einzelpolypen, die wiederum Koralliten aufbauen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Wuchsformen, von astförmig  über buschförmig bis geweihförmig. Korallen wachsen so einige Millimeter bis Zentimeter im Jahr in Richtung Sonne, da sie das Licht für ihren Stoffwechsel brauchen. Die wunderbaren Rifflandschaften wurden also in unglaublicher Sisyphusarbeit aufgebaut. Die Polypen ernähren sich übrigens von winzigen Planktonteilchen, die sie mit den Nesselzellen an den Tentakeln fangen. 

Aber Korallen sind nicht nur Weltwunder der Natur, sie sind auch sehr empfindlich. Unter Stress, speziell durch Wasserverschmutzung und Meereserwärmung verursacht, kommt es zur Korallenbleiche, dabei verlieren die Korallen ihre Farbe und sterben ab. 

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