ist der beste tag um über das meer nachzudenken

Cin Cin Poseidon

Nicht nur wir SeglerInnen opfern Poseidon ab und zu einen Tropfen vom besten Rum aus der Bordbar. Denn schon die alten Griechen, ihres Zeichens vorzügliche Seefahrer, haben Poseidon mit Festen bei Laune gehalten. Jetzt hat man die Grundmauern des Tempels gefunden, der dem antiken Meeresgott gewidmet war.

Seit 2017 erforscht ein griechisch-österreichisches Archäologenteam die Gegend an der Westküste des Peloponnes auf der Suche nach einer, dem griechischen Meeresgott geweihten Kultstätte. Unter Archäologinnen gibt es schon länger die Vermutung, dass es hier einen Poseidon-Hotspot geben muss. Und nun wurden die Grundmauern eines langgestreckten griechischen Tempels gefunden und alles deutet darauf hin, dass hier Poseidon verehrt wurde.

Nein, nicht dass man glaubt, Poseidon hätte hier in einer schönen Villa mit Meerblick gelebt. Immerhin ist unser Meeresgott der kleine Bruder vom Obergott Zeus und diesem quasi ebenbürtig. Und wenn Zeus im Olymp wohnt, so hat Poseidon einen prächtigen gläsernen Tempel weit in den Tiefen der Ägäis.

Aber auf diesen unscheinbaren Grundmauern hat man einst Feste zu Ehren von Poseidon gefeiert und wohl nicht nur einen Toast auf den verdienstvollen Gott des Meeres ausgerufen. Und Poseidon zu Ehren und dafür einen ordentlichen Tempel zu bauen, war sicher eine vernünftige Idee. Denn Poseidon war prächtig, mächtig und stark. Er hatte einen langen Bart, ordentlich Muskeln und war mit einem Dreizack ausgerüstet. Und Poseidon war nicht immer gut gelaunt. Bei guter Laune sorgte er für guten Wind und ruhige See oder erschuf schöne Inseln. Wenn er grantig war, stach er seinen Dreizack ungestüm in die Erde und verursachte Sturm, Wellen und Erdbeben.

Das musste auch Odysseus, der berühmteste Skipper der Antike spüren. Denn Odysseus hat seinem Sohn Polyferm, einem einäugigen Riesen, einen glühenden Pfahl in sein Auge gerammt. Polyferm hat allerdings davor Odysseus das göttlich verbriefte Gastrecht verwehrt, auf die Götter gepfiffen und zwei Mitglieder von Odysseus Crew aufgegessen. Poseidon hasste Odysseus dafür und schickte ihm Sturm.

Heute fallen wir vor den zahlreichen Gottheiten der Antike nicht mehr auf die Knie, denn für uns SeglerInnen gibt es heute weit aktuellere Heiligkeiten, nämlich die MetorologInnen.

Und so gut sie uns auch mit Vorhersagen versorgen, ist es immer noch Best Practice, dem Meeresgott ein paar Tropfen vom Manöverschluck zu opfern. Und da kommen wir ja noch ganz gut davon, denn zu Odysseus Zeiten war es üblich, dem Meeresgott Poseidon ein ganzes Pferd zu opfern, indem man es im Meer versenkte.

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