"Navigare necesse est, vivere non necesse!"
„Seefahren muss man, leben muss man nicht!“, rief der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus (106 – 48 v. Chr.) seinen unwilligen Matrosen im Sturm zu.
Bei seiner Crew machte er sich mit diesem Spruch wohl nicht sonderlich beliebt, bei uns SeglerInnen dafür umso mehr. Denn wir betrachten seine Worte seit mehr als 2000 Jahre als Auftrag, die Segel zu setzen.
"Die Welt ist rund."
Als die Erde noch eine Scheibe war, dachte man, sie sei westlich der kanarischen Insel El Hierro zu Ende.
Doch dann kam der Entdecker Christoph Kolumbus (1451-1506) und sagte, „Die Welt ist rund.“ Und um zu beweisen, dass er recht hatte, wollte er von Spanien aus einmal rundherum segeln und in Asien wieder ankommen.
Dass da genau Amerika dazwischen liegt, konnte er ja beim besten Willen nicht wissen.
"To function efficiently, any group of people or employees must have faith in their leader."
Diese Anleitung zu guter Crewführung stammt von einem, der es wissen muss. William Bligh (1754-1817), britischer Seeoffizier, hatte das Kommando, als die berüchtigte Meuterei auf der Bounty losbrach.
Blighs Gegenspieler Christian Fletcher meuterte und setzte den Kapitän und seine Gefolgschaft kurzerhand in das Beiboot, sie konnten sich nach 41 Tagen und 10.700 sm auf See retten. Ob Blighs ungerechte Mannschaftsführung oder die Tasche, dass manche Crewmitglieder in Tahiti amouröse Wurzeln geschlagen hatten, zur Meuterei führten, ist nicht eindeutig geklärt.
"England expects that every man will do his duty"
Lord Horatio Nelson (1758-1805), der als Vice Admiral of the White den fünfthöchsten Rang der Royal Navy inne hatte, erlangte durch den Sieg über die Franzosen in der Seeschlacht von Trafalgar endgültig Berühmtheit.
Nelson war seinen Untergebenen gegenüber verständnisvoll und einfühlsam. Um seine Flotte zu motivieren, ließ er kurz vor der Schlacht das legendäre Flaggensignal setzen: England erwartet, dass jeder Mann seine Pflicht erfüllt.
"Sie ist auf keiner Karte verzeichnet. Die wahren Orte sind das nie."
Herman Melville (1819-1891), verfaßt mit dem Roman „Moby Dick“ die gnadenloseste Jagd, die der Ozean je gesehen hat. Kapitän Ahab verfolgt mit seinem Walfangschiff „Pequod“ den Pottwal Moby Dick, der ihm einst ein Bein abgerissen hatte. Aber Ahab sucht nicht nur den Wal sondern auch eine Insel, die nicht kartiert ist. Dabei handelt es sich aber weder um Melville Island in Kanada noch in Australien, diese sind nämlich nach dem britischen Staatsmann Robert Dundas, 2. Viscount Melville benannt.
"Das sicherste Mittel gegen Seekrankheit: sich unter einen Apfelbaum legen."
Hier müssen wir nochmals Lord Horatio Nelson (1758-1805) zu Wort kommen lassen.
Der meist verehrte und ruhmreicheste Admiral der britischen Geschichte hatte nämlich eine für seinen Beruf nicht gerade sehr brauchbare Eigenschaft: er litt bis an sein Lebensende an schwerer Seekrankheit.
"Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch.“
Emily Dickinson (1830-1886) gehört zu den wichtigsten SchriftstellerInnen Amerikas und gilt als Vorbotin der modernen Lyrik. Sie war menschenscheu und verbrachte fast ihr ganzes Leben in ihrem Haus in Massachusetts. Dennoch ist ihr Werk von einer enormen Weite und großen Vorstellungskraft geprägt.
Und natürlich wollen wir der großartigen Dichterin hier nicht widersprechen, aber am besten gibt man die Bücher ins Bücherschapp und nimmt sie am Schiff mit. Dann ist man doppelt abgesichert.