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Blaukrabbe

Callinectes sapidus

Nun ist schon wie­der eine inva­si­ve Tier­art, also eine Art, die bis­her hier nicht hei­misch war, im Mit­tel­meer auf dem Vor­marsch und belas­tet das Ökosystem.

Die nor­ma­ler­wei­se an der Ost­küs­te der USA und im Golf von Mexi­ko hei­mi­sche Blau­krab­be hat es sich inzwi­schen im Mit­tel­meer gemüt­lich gemacht und scheint sich hier sehr wohl zu füh­len. Sie hat hier kei­ne natür­li­chen Fein­de, fin­det aber als Alles­fres­ser genug Nah­rung und wird zuneh­mend zur Bedro­hung für Muschel­far­men und Fischer.

Ihr Pech ist aller­dings, dass sie sehr gut schmeckt und nun will die ita­lie­ni­sche Minis­ter­prä­si­den­tin Gior­gia Melo­ni mit einem sehr ein­fa­chen Mit­tel die Aus­brei­tung stop­pen: fan­gen und auf­es­sen. Sie reg­te an, die Blau­krab­be ver­mehrt auf die ita­lie­ni­schen Spei­se­kar­ten zu setzen.

Blaukrabbe
gezeit unteruns blaukrabbe

Die Blau­krab­be gehört wie alle Krab­ben zur Gat­tung der höhe­ren Kreb­se und dabei zu den Schwimm­krab­ben. Gleich­zei­tig ist sie auch ein Zehn­fuß­krebs, hat also auf jeder Sei­te des Rücken­pan­zers 5 Füße.

Das vor­de­re Fuß­paar besteht aus zwei kräf­ti­gen Sche­ren, die aller­dings unter­schied­lich groß sind. Mit der gro­ßen Sche­re wird das Beu­te­tier auf­ge­bro­chen und mit der klei­ne­ren Sche­re zum Mund geführt. Wobei die Blau­krab­ben als Alles­fres­ser nicht wäh­le­risch sind. Mies­mu­scheln, Kreb­se, Fische, Wür­mer und Pflan­zen ste­hen am Spei­se­zet­tel. Wenn es knapp wird,  ver­zeh­ren sie auch Aas und sogar ande­re Blaukrabben.

Das hin­te­re Fuß­paar ist eine Art Pad­del und dient zum Schwim­men. Die rest­li­chen 6 Füße die­nen vor­nehm­lich der Fort­be­we­gung, wobei die Blau­krab­be natür­lich auch den sehr schnel­len Seit­wärts­gang drauf hat. Und Blau­krab­ben haben noch eine für uns Men­schen unvor­stell­ba­re Eigen­schaft: sie kön­nen bei Gefahr ein­fach Kör­per­tei­le abwer­fen, die dann meis­tens wie­der nach­wach­sen. Im Mit­tel­meer hat die Blau­krab­be zwar kei­ne Fein­de, aber in ihrer ursprüng­li­chen Hei­mat, der Atlan­tik­küs­te Nord- und Süd­ame­ri­kas, steht sie am Menü des Umber­fi­sches, von See­mö­wen, Rei­her und Meeresschildkröten.

Obwohl die Blau­krab­be gera­de als Öko­stö­ren­fried gese­hen wird und nur am Tel­ler hohe Sym­pa­thie­wer­te genießt muss man zuge­ste­hen, dass sie sehr hübsch ist. Ihr Pan­zer ist bis zu 20 Zen­ti­me­ter breit und zehn Zen­ti­me­ter lang. Er ist von braun, bläu­lich-grü­ner Fär­bung und hat an jeder Sei­te einen Dorn, der in einem schö­nen Kon­trast zum rest­li­chen Pan­zer oran­ge Spit­zen hat. Die Füße sind sehr hübsch blau schim­mernd gefärbt und die Sche­ren wie­der­um oran­ge­rot. An der Unter­sei­te ist die Blau­krab­be  aller­dings weiß. Sie hat recht klei­ne Facet­ten­au­ge und klei­ne Füh­ler, aller­dings kein zen­tra­les Nervensystem.

Und die Blau­krab­be gilt als sehr aggres­siv. Sie gräbt sich im Schlamm ein oder ver­steckt sich unter dem See­gras, um ihrer Beu­te auf­zu­lau­ern. Die vie­len Mies­mu­schel­zuch­ten an den Ufern des Mit­tel­meers sind natür­lich ein gefun­de­nes Fressen.

Dass die Krab­be ihrer­seits gut schmeckt, soll ihr jetzt zum Ver­häng­nis wer­den, aber auch als Deli­ka­tes­se kennt man sie schon lan­ge. Das beweist ihr wis­sen­schaft­li­cher Name, Cal­linec­tes sapi­dus. Kal­os heißt schön, Sek­tes heißt Schwim­mer und sapi­dus schmackhaft.

Dass der schö­ne, schmack­haf­te Schwim­mer bald öfter auf der Spei­se­kar­te zu fin­den sein wird, liegt auch am Preis. Zwi­schen 2 und 3 Euro zahl­te man zur Zeit auf ita­lie­ni­schen Fisch­märk­ten und dar­an wird sich auf­grund der rasan­ten Ver­meh­rung sobald nichts ändern.

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