Delfin
Delphinidae
VerhaltensforscherInnen der Universität Bristol in Großbritannien haben schlechte Nachrichten für Delfine. Der durch Schiffsverkehr und vermehrt durch Bohrungen verursachte Unterwasserlärm hat gravierende Auswirkungen auf die phantastischen Meeressäuger. Ihr komplexes Wahrnehmungs- und Kommunikationssystem wird so stark beeinträchtigt, dass Probleme bei der Orientierung, der Futtersuche und im Sozialverhalten auftreten. Das führt zu gesundheitlichen Schäden und sogar zu einem erhöhten Sterberisiko der Tiere.
“Flipper ist unser bester Freund, lustig wird’s immer wenn er erscheint. Wir lieben Flipper, den Freund aller Kinder, jeder kennt ihn, den klugen Delfin.”, so heißt es im Titelsong zur beliebten US Serie “Flipper”, in welcher der Delfin Flipper mit den zwei Söhnen eines Rangers in Florida allerlei Abenteuer erlebt. Und daraus lassen sich ja schon einige Charakterzüge der Delfine erkennen. Sie sind sehr intelligent, kommunikativ, verspielt und haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Zudem sind sie wunderschön. Und es gehört zu den Highlights beim Segeln, wenn plötzlich Delfine die Yacht eine zeitlang begleiten, immer wieder aus dem Wasser springen und uns mit ihrer fröhlichen Art begeistern..
Delfine sind Säugetiere und gehören zu den Zahnwalen. Sie sind mit rund 40 Arten die größte Gruppe unter den Walen und kommen in allen Meeren und sogar in Flüssen vor. Die Vielfalt reicht vom langschnäuzigen gemeinen Delfin, über den Fleckendelfin, den Weißbauchdelfin, den Hector Delfin, den Kamerun Flussdelfin bis zum Stundenglasdelfin — um nur einige zu nennen. Der bekannteste Delfin ist wohl der Große Tümmler. Delfine sind durchschnittlich zwischen 1 1/2 und zwei Meter lang, wobei der große Schwertwal bis zu 8 Meter lang werden kann. Sie haben einen sehr schön geformten stromlinienförmigen Körper und einen langgezogenen Schnabel. Anders als bei Fischen steht ihre große Schwanzflosse nicht senkrecht sondern waagerecht und sie haben eine Finne am Rücken. Schon alleine am Körperbau kann am erkennen, dass Delfine mit bis zu 55 km/h sehr schnelle und wendige Schwimmer sind. Das mag auch nicht verwundern, wenn man ihren Speisezettel etwas näher betrachtet: Fische, Kalamare, Krustentiere und sogar Robben oder Wale werden vom Delfin gejagt und meist im Ganzen verzehrt. Dafür hat er ein stark ausgeprägtes Gebiss.
Und was an Delfinen, deren Farbe von Schwarz bis Weiß reicht, wobei sie am Rücken oft dunkler sind, besonders auffällt ist die schöne makellos glatte Haut. Dabei werden etwa alle zwei Stunden die äußeren Hautzellen abgestoßen und die Haut permanent regeneriert. Dadurch verringert sich der Strömungswiderstand und sie können noch schneller schwimmen.
Aussergewöhnlich groß ist beim Delfin das Gehirn, was auf eine hohe Intelligenz schließen läßt. Zusätzlich dazu hat er im Kopf noch ein Melone genanntes Organ, das zur Echoortung dient. Und da sind wir schon bei den Verhaltensmerkmalen, die den Delfin zu dem Meeresbewohner machen, der uns Menschen am nächsten sind. Delfine haben ein sehr ausgeprägte Wahrnehmung, die Fähigkeit zur Echoortung, sie sind sehr gelehrig und sozial, machen akrobatische Sprünge, die möglicherweise der Ortung von Futterplätzen dienen, sie reiten gerne auf den Wellen von Schiffen und können allerlei Laute produzieren, vom Pfeiffen, Schnattern und Schnalzen bis zum Klicken und Knattern. Ausserdem sind sie anschmiegsam. Delfine werden sogar als Therapietiere für autistische Menschen eingesetzt. Und Delfine treten auch als Lebensretter auf. Das kommt vermutlich daher, dass Delfinmütter ihre Kälber immer wieder zum Atmen an die Oberfläche bringen, damit diese nicht ertrinken. Dass Delfine abgerichtet werden, um gegnerische Kampftaucher zu töten, ist vermutlich eine Legende.
Aber natürlich ist das Verhältnis von Mensch und Delfin nicht ungetrübt. Neben dem erwähnten Wasserlärm kommen Delfine vor allem wegen dem Fischfang und der Umweltverschmutzung unter Druck. Und auch die Haltung von Delfinen in sogenannten Delfinarien ist durchaus umstritten. Positiv ist, dass es seit 2006 zwischen den kroatischen Inseln Cres und Lošinj ein Delfinschutzgebiet gibt. Auf Veli Lošinj befindet sich auch ein kleines Delfin-Museum und ein Stützpunkt, wo man sich über Delfine und das richtige Verhalten bei Delfinbegegnungen erkundigen kann.