Schwindeln nützt nichts. Wir müssen hier gleich zugeben, dass unser Gyros eigentlich gar kein Gyros ist. Denn der Name bezieht sich auf das griechische Wort für Kreisel. Damit ist ein senkrechter Drehspieß gemeint, auf dem das Fleisch langsam gegrillt wird und immer von aussen nach innen in kleinen Stückchen heruntergeschnitten wird. In der Türkei nennt sich das Pendant Döner Kebap, drehendes Grillfleisch. Zum Unterschied zur türkischen Variante, wo man Lamm‑, Huhn- oder Rindfleisch bevorzugt, wird in Griechenland oft Schweinefleisch zum Grillen verwendet. Bis auf Huhn, das wir fad und trocken finden, mögen wir alle Varianten, am liebsten allerdings die griechische mit Schweinefleisch.
Aber nun zurück zum Schwindel. Der besteht darin, dass wir natürlich keinen Drehspieß an Bord haben, sondern das köstliche Gyros in die Pfanne zubereiten. Sozusagen ein Pfannengyros, was je irgendwie ein Widerspruch ist. Das Fleisch, egal wofür wir uns nun entscheiden, sollte nicht zu mager aber auch nicht zäh sein. Am besten fragt man beim Fleischer, was er gerade passendes hat. Ein Stück vom Schopf oder von der Keule passt gut. Auf jeden Fall sollte man zu Bioqualität greifen.
Nun braucht man noch Gewürze, um dem Fleisch die den typischen Gyros-Geschmack zu geben. Pitabrote, das sind Brottaschen, in die dann das Fleisch gefüllt wird. Diese Brote bekommt man vorgefertigt und vakuumverpackt im Supermarkt. Und alle Zutaten für ein schnell gemachtes Tsatsiki, das ist eine griechische Yoghurtsauce.
Nun aber ans Werk. Zuerst wird das Fleisch in kleine längliche Stücke geschnitten. Dann wird es mit Olivenöl, Paprikapulver, Oregano, Thymian, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Senf, gepressten Knoblauchzehen und Zitronensaft mariniert. Ein Schuss Metaxa kann auch nicht schaden. Das Fleisch sollte jetzt mehrere Stunden oder über Nacht an einem kühlen Ort marinieren.
Das Tsatsiki kann man ebenfalls schon vorbereiten. Dafür wird die Gurke geschält, entkernt und auf ein Geschirrtuch gerieben. Mit dem Geschirrtuch wird dann soviel Flüssigkeit wie möglich aus der Gurke gewrungen. Jetzt wird Joghurt, Knoblauch, Olivenöl, ein Spritzer Zitronensaft, Pfeffer, gehackter Dill und die geriebene Gurke gut vermischt. Man kann ruhig etwas mehr davon machen, denn Tsatsiki ist ein hervorragender Dip.
Ist dann der Anker gefallen und man genießt die Abendstunden am Traumankerplatz, geht alles ganz schnell. Rohr aufheizen, Pitabrot hineingeben und ein paar Minuten aufbacken. Inzwischen die Bratpfanne aufheizen und das marinierte Fleisch ohne Öl in die Pfanne geben. Dabei eher portionsweise vergehen, damit das Fleisch nicht köchelt, sondern scharf angebraten wird. Das geht sehr schnell. Dann schneidet man die warmen flachen Pitabrote auf einer Seite etwas ab und schneidet sie dann innen auf, sodass man eine Brottasche hat. In diese füllt man jetzt das gegrillte Fleisch und gibt oben einen Esslöffel Tsatsiki drauf.
Das beste daran ist, dass man weder Besteck noch Teller braucht, sondern das Gyros im Pitabrot direkt in einer Papierserviette eingeschlagen serviert.
Dann sitzt man im Cockpit, die Sonne versinkt im Meer, ein Lüfterl weht um die Ohren, in einer Hand hat man das prall gefüllte Pitabrot und in der anderen ein kühles Bier. Jetzt muss man nur aufpassen, dass die antiken Götter nicht eifersüchtig werden.
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Kochzeit: 10 Minuten
ZUTATEN:
Für 2 Personen
400g Fleisch
50 ml Olivenöl
2 TL mildes Paprikapulver - edelsüß
1 TL Oregano, getrocknet
1 TL Thymian, getrocknet
Salz
1 TL Kreuzkümmel gemahlen
schwarzer Pfeffer grob
1 TL scharfer Senf
2 Knoblauchzehen
1 EL Zitronensaft
Pitabrot
für das Tsatsiki:
1/2 Salatgurke
200ml griechisches Joghurt
2 Knoblauchzehen
1 EL Olivenöl
1 Spritzer Zitronensaft
Dille gehackt
Salz
Pfeffer
AUSSTATTUNG:
Gaskochstelle
Backrohr
Pfanne
GETRÄNKEEMPFEHLUNG:
Bier
Weißwein
leichter Rotwein