Zollstockmethode

Gezeit Zollstock

Das Rigg zu kon­trol­lie­ren und zu trim­men ist auch beim Fahr­ten­se­geln ein Muss. Dazu muss man unter ande­rem die Span­nung der Wan­ten und der Stage mes­sen. Neben teu­ren Span­nunngs­mess­ge­rä­ten kannst du das auch ganz ein­fach mit dem DIE GEZEIT – ZOLLSTOCK nach der Zoll­stock­me­tho­de machen.

Bei der Bar­co­l­a­na 53 gab es bei 48 Kno­ten Wind­spit­zen zahl­rei­che Rigg­brü­che. Rober­to Dis­te­fa­no, ein erfah­re­ner tri­es­ti­ner Regat­ta­seg­ler und unser 1.  Ansprech­part­ner für Tipps und Hil­fe bei der Pfle­ge unse­rer Stel­la Pola­re mach­te dafür nicht die Bora ver­ant­wort­lich, son­dern schlecht getrimm­te Riggs. “Wenn die Crews mit man­gel­haft getrimm­tem Rigg bei der Wind­stär­ke raus­fah­ren, dann sind sie ja wohl selbst schuld”, kom­men­tier­te er das Debakel.

Da mag schon was dran sein. Wir hat­ten in Anbe­tracht der pro­gnos­ti­zier­ten Wind­ge­schwin­dig­keit jeden­falls unser Rigg­span­nung  sorg­sam kon­trol­liert und nach­jus­tiert, bevor wir zur Start­li­nie auf­ge­bro­chen sind.

Anwendung der Zollstockmethode #

Für ein siche­res Rigg ist vor allem die rich­ti­ge Span­nung der Ober­bau­ten wich­tig, um die opti­ma­le Quer­sta­bi­li­tät des Riggs sicher­zu­stel­len. Die Span­nung soll­te 15 bis 20% der Bruch­last des Drah­tes haben. Aber wie kann man die Span­nung der Wan­ten mes­sen?
Eine sehr ein­fa­che Mög­lich­keit ist die Zoll­stock­me­tho­de. Die­se macht sich die Tat­sa­che zunut­ze, dass sich alle Dräh­te der Dimen­si­on 1 x 19 unter Last deh­nen und bei Ent­span­nung wie­der auf die ursprüng­li­che Län­ge zurück­ge­hen. Bei einem 1 x 19-Draht ergibt eine Deh­nung von 1 mm auf 2 Metern Län­ge eine Span­nung von 5% der Bruch­last. 
Man nimmt also den DIE GEZEIT – ZOLLSTOCK, ein Gaf­fer­band und eine Schub­leh­re. Nun befes­tigt man den auf 2 Meter aus­ge­klapp­ten Zoll­stock mit dem Gaf­fer­band so an der nur hand­fest ange­zo­ge­nen Want, dass etwa 5 mm Platz zur Befes­ti­gung des Wan­ten­span­ners bleibt. Mit der Schub­leh­re mißt man den exak­ten Abstand. Die­ser Abstand git nun als Refe­renz. Wird nun die Span­nung das Drahts durch den Want­span­ner erhöht, kann man das an dem Abstand able­sen. Eine Erhö­hung des Abstands um 1 mm hat eine Span­nung von 5 % der Bruch­last zur Fol­ge.
Wenn unse­re Refe­renz­ab­stand also exakt 5 mm war und wir so lan­ge span­nen, bis er 8 mm beträgt, haben wir eine Span­nung von 15% der Bruch­last erreicht.

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