ist der beste tag um über das meer nachzudenken

Der kran­ke Diesel

Die eiserne Genua bereitet uns manchmal Kopfzerbrechen. Da hilft nur eines: man muss sich den Motor zum Freund machen.

Das schöns­te am Segeln ist ja unbe­strit­ten das Erle­ben von gro­ßer  Frei­heit. Schon allei­ne die Vor­stel­lung, dass man nur mit dem Wind allei­ne und 13 Meter Kunst­stoff unter dem Hin­tern um die Welt segeln kann, macht glück­lich. Aber die­se Frei­heit ver­langt auch eini­ges an Know-How von uns.

Und so haben wir in Trai­nings, Aus­bil­dungstörns, im Selbst­stu­di­um und als Char­ter­seg­ler schon eini­ges an Wis­sen ange­häuft.  Nur ein The­ma wur­de ger­ne umschifft: der Motor. Ein kur­zer Blick in den Motor­raum, ob die Drei­hei­lig­keit aus Keil­rie­men, Motoröl­stand und Was­ser­fil­ter in Ord­nung ist, und der Motor wird  wie­der sei­nem Schick­sal überlassen.

Für die Funk­ti­on des Motors ist ja eh die Char­ter­fir­ma zustän­dig und wenn er muckt, reicht ein Anruf bei der Char­ter­ba­sis und Hil­fe ist da. Aber als Eig­ner ändern sich  die Prio­ri­tä­ten bezüg­lich der “Eiser­nen Genua” doch erheb­lich. Und bald erfaßt uns die Gewiss­heit, daß wir uns doch näher mit dem Die­sel befas­sen sollten. 

Ja, an und für sich, so ler­nen wir, ist so ein Die­sel­mo­tor ja sehr gut­mü­tig und läuft ewig. Aber es gibt die uner­bitt­li­che Die­sel­pest, die ihn bedroht. Durch den Anteil von Bio­die­sel wach­sen Bak­te­ri­en, Schim­mel­pil­ze und Hefen im Kraft­stoff und es ent­steht Bio­schlamm. Fil­ter und Schläu­che wer­den ver­stopft,  Was­ser kommt ins Sys­tem und bald ist Flau­te mit dem Flautenschieber. 

Hei­len kann man den Pati­en­ten nur mit Die­sel­ad­di­ti­ven, Vor­fil­tern und dem Tan­ken von zer­ti­fi­zier­tem Die­sel. Aber kein Grund zur Sor­ge, so ein Die­sel läuft ja im Prin­zip ewig…

Ja mit den Eigen­hei­ten des Motors muss man als Boots­eig­ner eben leben. Da ist es am Bes­ten, wenn man sich den Die­sel zum Freund macht, ihn lie­be­voll pflegt, auf ihn hört und vor allem, und das hat jetzt aber gar nichts mit Aber­glau­ben zu tun, ihm einen schö­nen Namen gibt.

Und natür­lich haben wir unse­rem Motor so auch einen Namen gege­ben. Maxi­mi­li­an, oder kurz Max, benannt nach Erz­her­zog Fer­di­nand Maxi­mi­li­an Joseph Maria von Öster­reich, For­scher, See­fah­rer, Kai­ser von Mexi­ko und Erbau­er des Schlos­ses Mira­ma­re. Und wir erhof­fen uns natür­lich, dass unser Motor die Erhe­bung in den Adels­stand zu schät­zen weiss.

Denn eines wis­sen wir mitt­ler­wei­le ohne­hin: Wir sind des Die­sel­mo­tors Untertanen.

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