ist der beste tag um über das meer nachzudenken

Die Lie­be ist ein Segelboot

Die schönste Art zu segeln ist natürlich zu zweit. Die wenigsten haben wohl ihre Segelkarriere schon als Paar begonnen, aber es gibt gute Gründe als Paar die Segel zu setzen.

Man soll­te sich immer gut über­le­gen, mit wem man gemein­sam an Bord geht, weil die Exit-Mög­lich­kei­ten  ja sehr limi­tiert sind. Als beson­ders erfolg­rei­che und bestän­di­ge Kon­stel­la­ti­on hat sich auf jeden Fall das Segeln als Paar erwie­sen. “Die Lie­be ist ein Segel­boot, nur ohne Kapi­tän”, hat die Schla­ger­sän­ge­rin Moni­ka Mar­tin gesun­gen, und obwohl ihre Musik nicht Ein­zug in unse­re Play­lists fin­den wird, muss man ihr zuge­ste­hen, wo sie Recht hat, hat sie Recht.

Dazu müs­sen wir nur einen kur­zen Rund­um­blick von unse­rem Lie­ge­platz in der Mari­na machen. Die fünf Nach­bar­schif­fe steu­er­bord: Segel­paa­re. Die fünf Nach­bar­schif­fe back­bord: Segel­paa­re. Und gegen­über das iden­te Bild. Ver­mut­lich haben die wenigs­ten ihre Segel­kar­rie­re schon als Paar begon­nen, aber das lie­fert womög­lich auch schon einen guten Grund, war­um sie heu­te als Paar segeln.

Die beson­de­ren Gege­ben­hei­ten auf einem Schiff kön­nen näm­lich wie ein nega­ti­ver Tur­bo auf die Grup­pen­dy­na­mik wir­ken. Es ist eng und nass, zu heiß oder zu kalt, win­dig und wacke­lig, anstren­gend und stres­sig, auf­re­gend und lang­wei­lig. Und ist man ein­mal an Bord, ent­kommt man Crew und Skip­pe­rIn auch nicht mehr so leicht.  Man muss es hier aber auch deut­lich sagen, 10 Per­so­nen auf einem 14 Meter lan­gen Schiff sind ein­deu­tig zuviel. Da nützt es auch nichts, wenn 4 Toi­let­ten vor­han­den sind. Und da man aus Erfah­rung klug wird, erkennt man bald, dass die idea­le Besat­zung auf einer Yacht ein Paar ist. Und das liegt gar nicht dar­an, dass wir Segel­paa­re sozio­pho­be Wesen sind. Alle unse­re Steg­nach­barn haben min­des­tens eine Gäs­te­ka­bi­ne unter Deck, die auch aus­gie­big genutzt wird. Bei uns hat es zwar nur zur Hun­de­ko­je gereicht, aber auch die­se wird ger­ne von Gäs­ten belegt.

Es liegt viel­mehr am unge­wöhn­li­chen psy­cho­lo­gi­schen Moment des Segelns. Man begibt sich ja irgend­wie auf unsi­che­res Ter­rain und braucht den Schutz, den das Schiff bie­tet. Um die­ses beherr­schen zu kön­nen, braucht es eine gute Por­ti­on Ver­nunft, Wis­sen, Übung und Prag­ma­tis­mus. Das hat man als Paar schon geübt und man muss nicht erst sei­ne Rol­le fin­den. Dadurch erlangt man Sicher­heit und Ver­trau­en. Und genau das ist der Schlüs­sel zur Schön­heit, die das Segeln aus­macht und die sich in trau­ter Har­mo­nie am Bes­ten aus­kos­ten läßt. Die gren­zen­lo­se Frei­heit des Mee­res zu erobern, die ein­zig­ar­ti­ge Roman­tik einer ein­sa­men Anker­bucht zu genie­ßen und allein durch die Kraft des Win­des über das Was­ser zu glei­ten. Zahl­lo­se Paa­re haben gemein­sam unzäh­li­ge See­mei­len hin­ter sich oder haben sogar die Welt umse­gelt und so bewie­sen, wie erfolg­reich die­se Kon­stel­la­ti­on ist.

Ob das Schiff aller­dings als The­ra­pie für die Flau­te in einer Bezie­hung die­nen kann, muss bezwei­felt wer­den. Denn “die Lie­be ist ein Segel­boot, nur ohne Kapi­tän, nur wenn ein Paar das Glei­che will, nur dann fliegt es dahin!”.

mar

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