ist der beste tag um über das meer nachzudenken

Land­bruch

Herr Lee macht sich heute Gedanken darüber, dass es nicht nur Schiffbruch sondern auch Landbruch gibt.

Der Schiff­bruch gehört wohl zu den bedroh­lichs­ten Ereig­nis­sen auf See. Das Schiff muss auf­ge­ge­ben wer­den und man muss ver­su­chen,  sich zu ret­ten und Hil­fe zu holen. Die Geschich­te der See­fahrt ist so natur­ge­mäß auch eine Geschich­te von Schiffbrüchen.

Von der rie­si­gen Galeo­ne “Vasa”, ein Pres­ti­ge­ob­jekt des schwe­di­sche Königs Gus­tav II. Adolf, die 1628 gleich bei der Jung­fern­fahrt sank, über die eng­li­sche Flot­te unter Admi­ral Clou­des­ley Sho­vell, die 1707 durch einen Navi­ga­ti­ons­feh­ler vier Schif­fe und 1.500 Mann Besat­zung ver­lor bis zur unsink­ba­ren RSM Tita­nic, die 1912 einen Eis­berg ramm­te und sank, wobei es 1.500 Tote und 700 Über­le­ben­de gab, sind hier nur eini­ge berühm­te Schiff­brü­che erwähnt. 

Aber es gibt auch das Gegen­teil, dass Men­schen mit Schif­fen vom Land geret­tet wer­den, der Land­bruch sozu­sa­gen. Die­ser Tage jährt sich der Ter­ror­an­schlag auf das World Tra­de Cen­ter in Man­hat­tan zum 19. Mal und die Bil­der die uns an die­sem 11. Sep­tem­ber erreicht haben, haben sich tief in unser kol­lek­ti­ves Gedächt­nis gebrannt. Ein Anschlag der nahe­zu 3.000 Men­schen töte­te, unglaub­li­che Ver­wüs­tun­gen anrich­te­te und einen Krieg nach sich zog.

Was weni­ger bekannt ist, ist dass an die­sem 11. Sep­tem­ber eine hal­be Mil­li­on Men­schen durch Schif­fe eva­ku­iert wur­den. Nach den Anschlä­gen wur­den die Zugän­ge über Brü­cken und Tun­nels nach Man­hat­tan, aus Angst vor wei­te­ren Anschlä­gen gesperrt und die Insel so iso­liert. Hun­dert­tau­sen­den Men­schen, dar­un­ter zahl­rei­chen Ver­letz­ten war so in Lower Man­hat­tan der Weg versperrt. 

Die Küs­ten­wa­che und die Hafen­po­li­zei New Yorks setz­ten dar­auf­hin einen Funk­spruch ab und rie­fen alle ver­füg­ba­ren Schif­fe zu Hil­fe, um die Men­schen zu eva­ku­ie­ren. Zahl­lo­se Schif­fe, Fäh­ren, Han­dels­schif­fe und Pri­vat­boo­te betei­lig­ten sich an die­ser gigan­ti­schen Eva­ku­ie­rungs­ak­ti­on bei der 500.000 man­che spre­chen sogar von 1.000.000 Men­schen in 9 Stun­den in Sicher­heit gebracht wur­den. Eine sehens­wer­te Kurz­do­ku unter dem Titel “Boat­lift — An Untold Tale of 9/11 Resi­li­en­ce” erzählt die Geschich­te die­ser außer­ge­wöhn­li­che Hilfsaktion.

Die Geschich­te der See­fahrt ist aber nicht nur auch eine Geschich­te von Schiff­brü­chen son­dern auch eine Geschich­te der See­not­ret­tung und Hil­fe­leis­tung. Und nach inter­na­tio­na­lem See­recht sind alle Schif­fe dazu ver­pflich­tet, ihre Fahrt zu unter­bre­chen, um Schiff­brü­chi­ge aufzunehmen.

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