- Deutscher Titel: Nur die Sonne war Zeuge
- Erscheinungsjahr: Frankreich/Italien, 1960
- Länge: 112 Minuten
- Regie: René Clément
- Musik: Nino Rota
- Darsteller: Alain Delon (Tom Ripley), Maurice Ronet (Philippe Greenleaf), Marie Laforêt (Marge („Margit“) Duval), Erno Crisa (Inspektor Riccordi)
Als Oscarpreisträger René Clément 1960 den Kriminalroman “The Talented Mr. Ripley” von Patricia Highsmith verfilmte, bewies er nicht nur bei der Wahl seiner Hauptdarsteller, sondern auch der Hauptschauplätze eine gute Wahl. Neben Ischia, Neapel und Rom spielen sich Schlüsselszenen vor allem auf der Yacht “Marge” ab. “Marge” hieß die Yacht allerdings nur im Film, benannt nach der weiblichen Hauptdarstellerin im Dreiecksdrama.
Tatsächlich hieß die 60 Fuß lange Sloop allerdings “Lasse” und wurde 1940 zu Wasser gelassen. Getauft wurde sie damals auf den Namen “Eva”, war im Eigentum der deutschen Marine, lag in Flensburg und überlebte wie durch ein Wunder den Krieg. Konstruiert wurde das stabile Schiff vom norwegischer Segler, Olympiasieger und Yachtkonstrukteur Johan Anker und gebaut von der dänischen Werft Stubbekobing in Kopenhagen.
René Clément hatte bei der Wahl der Yacht als Drehort und Darstellerin wohl auch einen ästhetischen Blick. Der Mahagoni Rumpf auf einer Eichenkostruktion ist bei 18,28 Meter Länge gerade mal 3,24 Meter breit, verdrängt 17 Tonnen und ist mit 75 PS motorisiert. Die Schiffsschraube wird übrigens dem smarten und skrupellosen Kriminellen Tom Ripley zum Verhängnis.
Verkörpert wird dieser von Alain Delon, in einer seiner Glanzrollen, die seiner Karriere auch zum internationalen Durchbruch verhalf. Patricia Highsmith bezeichnete Delon als ideale Besetzung des vielschichtigen Charakters.
Ein perfekt inzenierter Krimi, der nicht nur wegen der grandiosen Segelszenen mit Alain Delon am Ruder unbedingt sehenswert ist.