empfehlenswertes equipment fürs bordleben

Sail­part­ner Manöverboard

Per­fekt zur Tro­cken­übung von Hafen­ma­nö­vern — Zug für Zug

Hafen­ma­nö­ver sind ja wirk­lich tückisch, denn ein Schei­tern kann schon unlieb­sa­me Fol­gen haben. Um das zu ver­mei­den, gibt es unzäh­li­ge Hilfs­mit­tel, wie Bücher, Vide­os, Kur­se oder digi­ta­le Simu­la­to­ren. Sail­part­ner hat mit dem soge­nann­ten Manö­ver­board nun ein ein­fa­ches aber per­fek­tes Tool ent­wi­ckelt, um jedes Hafen­ma­nö­ver gut zu planen. 

Segeln ist natür­lich die schöns­te Sache der Welt. Aber um in den wun­der­ba­ren Genuss des Segelns zu kom­men, muss man irgend­wann able­gen und auch irgend­wann wie­der anle­gen. Die­se unver­meid­ba­re Tat­sa­che ist als Hafen­ma­nö­ver bekannt.  Und man kann es dre­hen und wen­den wie man will, Hafen­ma­nö­ver gehö­ren zu den kniff­ligs­ten Her­aus­for­de­run­gen beim Segeln.

Das hat natür­lich vie­le Grün­de. Eine Yacht ist in ers­ter Linie fürs Segeln kon­stru­iert, nicht für das Manö­vrie­ren unter Motor. Sie hat kei­ne Brem­se,  ist rela­tiv groß und schwer und obwohl sie ein Lenk­rad und einen Gas­he­bel hat, kann man getrost alles ver­ges­sen, was man beim Auto­fah­ren gelernt hat. Aus­ser­dem sind Mari­nas immer irgend­wie zu klein und der vor­ge­se­he­ne Lie­ge­platz ist nie der rich­ti­ge, weil dort, wo man mit Bra­vour ange­legt hät­te, liegt lei­der immer schon ein ande­res Schiff. Und dann kom­men noch recht unplan­ba­re Fak­to­ren wie Wind­bö­en, Strö­mung, feh­len­de Fest­ma­cher­k­lam­pen am Steg, hilfs­be­rei­te Mari­ne­ros oder die eige­ne Crew dazu.

Damit letzt­lich beim Hafen­ki­no nicht “All is lost” am Pro­gramm steht, hel­fen nur drei Din­ge: das Stu­di­um der unter­schied­li­chen Hafen­ma­nö­ver, viel Trai­ning und eine gewis­sen­haf­te Vor­be­rei­tung. Um die grund­le­gen­den Manö­ver zu ler­nen, eig­nen sich Bücher, wir haben allei­ne fünf Bücher die sich nur die­sem The­ma wid­men, und Vide­os sehr gut. Trai­nie­ren soll­te man ohne­hin sooft es geht, damit man Rou­ti­ne, Über­sicht und vor allem Gelas­sen­heit bekommt.

Doch das Wich­tigs­te ist, sich die Zeit zu neh­men um das Hafen­ma­nö­ver gut vor­zu­be­rei­ten. Dabei spie­len zwei Tech­ni­ken eine wesent­li­che Rol­le: das Visua­li­sie­ren und das Memo­ri­sie­ren. Man macht sich also zuerst im Kopf ein gutes Bild davon, wie das Manö­ver ablau­fen wird und spei­chert das dann gut im Gedächt­nis ab. Zuge­ge­ben, wir hal­ten uns nicht immer an die­se Emp­feh­lung, was zur Fol­ge hat, dass wir das Manö­ver dann irgend­wie hin­pfu­schen oder was ver­ges­sen. Und dann kommt der Vor­satz, dass wir es das nächs­te Mal bes­ser vor­be­rei­ten werden.

Und für die­se Vor­be­rei­tung haben wir uns nun das von Sail­part­ner in Wedel ent­wi­ckel­te Manö­ver­board gekauft. Dabei han­delt es sich um ein  Grund­brett in der Grö­ße 40 x 40 cm, auf dem man mit ein­zel­nen magne­ti­schen Strei­fen und klei­nen magne­ti­schen Pol­lern eine Hafen­si­tua­ti­on nach­bau­en kann. Und in die­sen Hafen kann man dann mit einer sti­li­sier­ten Yacht, Schritt für Schritt, sozu­sa­gen in Stop-Moti­on, ein­lau­fen, indem man das Schiff ganz ein­fach über das Spiel­brett bewegt. Das klingt sim­pel, ist aber wirk­lich sehr gut und detail­reich durch­dacht. Auf der Yacht sind 6 klei­ne Beleg­k­lam­pen befes­tigt, an wel­chen man auch tat­säch­lich die mit­ge­lie­fer­ten ver­schie­den lan­gen Lei­nen bele­gen kann. Wei­ters gibt es zwei klei­ne Pfei­le, die sich ach­tern und mittschiffs um ein Ach­se dre­hen las­sen. Damit wird die Ruder­stel­lung und die Motor­rich­tung simu­liert. Dann gibt es noch die Mög­lich­keit, ein sti­li­sier­tes Vor­se­gel und Groß­se­gel auf das Deck zu ste­cken, womit man auch wun­der­bar Segel­ma­nö­ver visua­li­sie­ren kann. Und zu guter Letzt gibt es noch zwei dicke magne­ti­sche Pfei­le, mit wel­chen man Wind und Strö­mung dar­stel­len kann.

Wir haben natür­lich schon alle Hafen­ma­nö­ver, die wir in der ver­gan­ge­nen Sai­son auch real gemacht haben, durch­ge­spielt und fin­den das Manö­ver­board wirk­lich sehr hilf- und lehr­reich. Man kann  durch das Simu­lie­ren des Manö­vers gleich sehr gut erken­nen, ob es das rich­ti­ge Manö­ver und der rich­ti­ge Ablauf war, oder ob ein ande­res Manö­ver bes­ser funk­tio­niert hät­te und die­ses auch gleich aus­pro­bie­ren. Doch der wirk­li­che didak­ti­sche Moment liegt dar­in, dass man nicht nur bespricht, wie man das Manö­ver macht, son­dern dass man das Manö­ver im klei­nen auch wirk­lich durch­führt. Man legt das Ruder, man ändert die Motor­dre­hung, man berei­tet die Lei­nen vor und belegt sie, man wirft die Lei­nen über die Pol­ler. So kann man wirk­lich Schritt für Schritt das Manö­ver gemein­sam memorisieren. 

Mit dem Manö­ver­board zu üben hat uns schon gro­ßen Spass gemacht und wir sind sicher, dass es ein Moti­va­ti­on ist, in Zukunft die Manö­ver bes­ser vor­zu­be­rei­ten. Vor allem für eine Zwei­er-Crew wie uns, wo alles gut ablau­fen muss, weil es kei­ne Hand zuviel gibt, ist das ein wirk­lich gutes Tool. Unse­re Stel­la Pola­re hat durch das lang­ge­streck­te Unter­was­ser­schiff lei­der die Eigen­heit, in der Rück­wärts­fahrt stur ach­ter­aus zu fah­ren und dem Ruder so gar nicht zu gehor­chen. Dar­um müs­sen wir uns oft ande­re Manö­ver über­le­gen, als viel wen­di­ge­re moder­ne Ris­se und kön­nen uns da auch nicht soviel abschauen.

Das Manö­ver­board ist sei­nen Preis von € 79,- auf jeden Fall wert, denn es ist sehr soli­de gefer­tigt, in einer schö­nen Tasche aus alten Segeln ver­staut und wird bei uns dar­in sicher­lich nicht ver­stau­ben. Das ein­zi­ge was noch fehlt sind zwei Magne­te in Schiffs­form, die die Steg­nach­barn symbolisieren.

Kom­pli­ment und Dank an das Team von Sail­part­ner und wir hof­fen, dass damit in Zukunft jedes Hafen­ki­no ein Hap­py End mit Kuss haben wird.

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