ist der beste tag um über das meer nachzudenken

SY Aut­ar­ky

Zur Zeit ist das Thema der autarken Energieversorgung in aller Munde. Die Notwendigkeit autark zu sein, kennen wir als Segler nur zu gut. Wie lange man autark auf einer Segelyacht unterwegs sein kann, hat uns die australische Seglerlegende Jon Sanders gezeigt.

Lei­der enden voll­mun­di­ge Kon­fe­ren­zen  zum The­ma Kli­ma­wan­del  in der Regel mit nüch­ter­nen Ergeb­nis­sen. Die mäch­ti­gen Poli­ti­ker, Lob­by­is­ten und Wirt­schafts­bos­se unse­rer ein­zi­gen Erde zei­gen ein­fach zu wenig Ener­gie, um die glo­ba­le Rich­tung zu ändern. 

In Anbe­tracht die­ser poli­ti­schen Schock­star­re wird immer mehr nach indi­vi­du­el­len Lösun­gen gesucht. Und der aktu­el­le Mega­trend heißt Aut­ar­kie. Immer mehr Men­schen machen sich dar­über Gedan­ken, wie sie off-the-grid, also los­ge­kop­pelt vom Ener­gie­netz leben und sich selbst mit grü­ner Ener­gie ver­sor­gen können. 

Die Not­wen­dig­keit, aut­ark zu sein, also mög­lichst selbst­ver­sor­gend zu sein, ken­nen wir als Seg­ler nur zu gut. Und auch die damit ein­her­ge­hen­de Selbst­ge­nüg­sam­keit ist uns nicht fremd. Ich will damit nicht sagen, dass wir Seg­ler Kli­ma­schüt­zer der ers­ten Stun­de sind, aber die Not­wen­dig­keit, mit Res­sour­cen spar­sam umzu­ge­hen ist uns schon in Fleisch und Blut über­ge­gan­gen. Solar­pa­nee­le, Wind­rä­der und Was­ser­ma­cher sind ja an Bord längst kei­ne Fremd­kör­per mehr. Und auch die Glei­chung, “je weni­ger Ener­gie wir brau­chen, des­to weni­ger müs­sen wir erzeu­gen”, haben wir schon in allen Details durch­ge­rech­net. Mit mög­lichst wenig Ener­gie aus­zu­kom­men und mit den Res­sour­cen an Bord spar­sam umzu­ge­hen fühlt sich aber nicht wie eine Ent­beh­rung an, son­dern ist im Gegen­teil sehr wohl­tu­end für die Seele.

Das wirk­lich Fan­tas­ti­sche am Segeln ist aber natür­lich das Segeln selbst, also das Rei­sen aus­schließ­lich durch die Nut­zung der Wind­ener­gie.  Es ist ein­fach immer wie­der ein herr­li­ches Glücks­ge­fühl, wenn sich die Segel mit Wind fül­len und sich unse­re ton­nen­schwe­re Yacht in Bewe­gung setzt, um mit ihrem ganz eige­nen Rhyth­mus durchs Was­ser zu schnei­den.  Alles was wir dazu mit­brin­gen müs­sen, ist Geduld, denn der gedul­di­ge Seg­ler hat immer guten Wind. Und all­zu eilig dür­fen wir es auch nicht haben. Aber dann kön­nen wir es sehr weit brin­gen, aut­ark und emissionsfrei.

Wie weit das geht, hat uns die aus­tra­li­sche Seg­ler­le­gen­de Jon San­ders gezeigt. Er brach am 25. Mai 1986 mit sei­ner 14 Meter lan­gen Yacht Par­ry Endea­vour in Fre­mant­le Rich­tung Osten auf.  San­ders leg­te in 657 Tagen, 21 Stun­den und 18 Minu­ten non stop und ein­hand 71,023 See­mei­len zurück und umrun­de­te drei Mal die Erde. Das ist bis heu­te die längs­te  Zeit und wei­tes­te Stre­cke, die jemals jemand allei­ne auf einer Segel­yacht zurück­ge­legt hat.

San­ders ließ es übri­gens dabei nicht bewen­den und segel­te ins­ge­samt 11 Mal um die Welt. Das letz­te Mal 2019 mit 81 Jah­ren. Und San­ders ver­rät uns auch, was ihn am Segeln so fas­zi­niert: “I like simplicity!”. 

mar

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